Schädlinge und Nützlinge

Nützlingshomepage

Nützlinge sind heutzutage in aller Munde. Sie sind jedoch, wie man leicht glauben könnte, keine Entdeckung unserer modernen Zeit. So wurden bereits um das Jahr 1 200 Ameisen zur Bekämpfung von Dattelschädlingen eingesetzt und die Wichtigkeit von Marienkäfern als Gegenspieler von Blatt- und Schildläusen erkannt.

Was ist ein Nützling?

Zum einen können unter dem Begriff Nützling alle Organismen, die dem Menschen direkt oder indirekt von Nutzen sind, zusammengefasst werden. Etwas enger definiert versteht man unter Nützlingen allerdings ganz einfach die natürlichen Feinde der (Pflanzen)Schädlinge.

Was für Nützlinge gibt es?

Die größte Vielfalt an tierischen Nützlingen ist bei den Gliederfüßern (dazu zählen z.B. Spinnentiere und Insekten) zu finden. Dies ist eigentlich nicht verwunderlich, da die meisten Schädlinge ebenso kleine, wirbellose Tiere sind.

Nützlinge können nach der Form ihres Beuteerwerbs eingeteilt werden: Räuberische Nützlinge (Prädatoren) fressen mehrere Beutetiere im Laufe ihrer Entwicklung (z.B. Spinnen, Laufkäfer), während die sogenannten Parasitoide (z.B. Schlupfwespen) in ihrer Jugendentwicklung nur ein Wirtstier (meist von innen her) verzehren. Als erwachsene Insekten können sich manche Parasitoidenarten aber auch räuberisch ernähren, was ihre Nützlichkeit noch erhöht.

Nützlinge können natürlich vorkommen , gezüchtet und gezielte freigelassen ( Nützlingsausbringung ) oder aus anderen Kontinenten neu eingebürgert ( Nützlingseinbürgerung ) werden.

Wie gut wirken Nützlinge?

Am besten kann man die Effizienz von künstlich freigelassenen Nützlingen in Gewächshäusern erfassen. Bei richtigem Einsatz liegt deren Schädlingsregulation sehr hoch, was auch den Nützlingseinsatz in der Praxis so beliebt macht. So werden inÖsterreich bei ca. 95% der unter Glas angebauten Tomaten Nützlinge zur Schädlingsbekämpfung eingesetzt und auf Insektizide verzichtet.

Die Wirkung von im Freiland vorkommenden Nützlingen ist jedoch schwieriger zu bestimmen, da sie einem Faktorenkomplex aus Witterung, Bewirtschaftungsmaßnahmen, Beuteangebot und der Struktur der Agrarlandschaft ausgesetzt sind. Weiters beeinflussen sich die Nützlinge auch gegenseitig (z.B. senken Raubwanzen die Effizienz von Schlupfwespen, in dem sie die von den Schlupfwespen parasitierten Blattläuse fressen). Einen Eindrucküber die Komplexität dieser Interaktionen erhält man im Simulationsprogramm "GetLaus" unter www.bba.de (Institute - Inst. f. integrierten Pflanzenschutz - GetLaus01)

Vor- & Nachteile von Nützlingen

Nützlinge haben als "Pflanzenschützer" Vor- und Nachteile. Im Pflanzenbau, wo der Faktor Nützling integriert ist (z.B. Biolandbau), können ihre Vorteile gut genützt werden und sie helfen das System kostengünstig im Gleichgewicht zu halten. In Anbausystemen, in denen die Schädlingsregulation vor allemüber den Einsatz von Insektiziden betrieben wird, kommen eher ihre Nachteile (z.B. geringes Regulationspotential bei massiven Schädlingsproblemen) zum Tragen.

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