Marienkäfer

Marienkäfer (Coccinellidae)

Marienkäfer werden auch "Glückskäfer" oder "Sonnenkälbchen" genannt und sind in Wiesen, Äckern und Wäldern zu finden. Von den 4000 Arten, die man weltweit bisher kennt, leben ungefähr 100 in Mitteleuropa. Zu den häufigsten Marienkäfern gehören bei uns der rot-schwarze Siebenpunkt (Coccinella septempunctata), der Zweipunkt (Adalia bipunctata) sowie der gelb-schwarze Schwarzgefleckte Marienkäfer (Propylaea quatuordecimpunctata).

Aussehen: Die Größe der Marienkäfer schwankt je nach Art zwischen 1 und 12 mm. Viele Arten besitzen auf ihren Flügeldecken eine typische Punktezeichnung. Die Anzahl der Punkte nimmt jedoch nicht mit dem Alter des Käfers zu, sondern ist je nach Art verschieden.


Der Siebenpunkt


Die Larve


Die Puppe


Der Zweipunkt


Der 22-Punkt

Entwicklung: Im Frühsommer produzieren die Weibchen bis zu 400 gelb-orange Eier, die in Gruppen von 10-20 Stück an den Unterseiten von Blättern abgelegt werden. Nach 7-10 Tagen schlüpfen die Larven, die je nach Art 4-5 Larvenstadien durchlaufen. Nach ungefähr 3-6 Wochen ist die Larvalentwicklung beendet und die Puppenphase beginnt. Aus der Puppe schlüpfen nach 4-9 Tagen die noch unausgefärbten Jungkäfer, die erst nach 1-3 Tagen ihre typische Farbe bekommen.

Zeitliches Auftreten: Zum Überwintern suchen die Marienkäfer frostsichere Quartiere (hohle Baumstubben, Lau- und Reisighaufen u.ä.) auf, in denen sich bis zu 300 Tieren zusammenfinden können! Nützlingskalender

Ernährung: Der Großteil der Marienkäferarten lebt räuberisch von kleinen Tieren, wobei besonders Blattläuse eine wichtige Beutegruppe darstellen. Jedoch sind nicht alle Blattlausarten gleich gut als Nahrung geeignet, sondern jede Marienkäferart hat ihr eigenes "Blattlausspektrum". So stellt die schwarze Bohnenblattlaus (Aphis fabae) als auch die Getreidelaus (Sitobion avenae) eine ideale Nahrung für den Siebenpunkt dar. Holunderblattläuse (Aphis sambuci) schützen sich vor den Larven des Siebenpunktes, indem sie das vom Holunder produzierte Gift Sambucrin aufnehmen und so ungenießbar werden. Den Jugendstadien des Zweipunktes kann dieser Giftstoff dagegen nichts anhaben. Ein Weibchen des Siebenpunktes kann an einem Tag bis zu 150 Blattläuse fressen, die Larven verzehren in ihrer Entwicklung bis zu 800 Blattläuse!

Andere Marienkäfer haben sich wiederum auf den Fraß von Schildläusen, Spinnmilben oder Wollläusen spezialisiert. Der 1,4 mm kleine Kugelmarienkäfer Stethorus punctillum jagt zumeist auf der Blattunterseite Spinnmilben und kleine Blattläuse und wird erfolgreich als Nützling im Unterglasbau, in Wintergärten u.ä. eingesetzt.
Der Australische Marienkäfer (Cryptolaemus montrouzieri) wird schon seit mehreren Jahren in Massen gezüchtet und gegen Wollläuse ausgebracht.
Der Zweiundzwanzigpunkt Marienkäfer (Thea vigintiduopunctata) ernährt sich dagegen ausschließlich von Mehltau-Pilzen.

Förderung: Marienkäfer kann man fördern, indem man ihnen geeignete Überwinterungsquartiere wie z.B. Laubhäufen unter Hecken anbietet. Wichtig ist dabei, dass diese Plätze trocken und vor Staunässe geschützt und gut besonnt sind, damit die Käfer schon zeitig im Frühjahr von der Sonne "geweckt" werden. Da viele Marienkäfer auch Pollen und Nektar als Zusatznahrung aufnehmen, ist auf ein entsprechendes Blütenangebot während der ganzen Vegetationsperiode zu achten. Förderung von Nützlingen im Freiland

Nützlich gegen: Blattläuse , Spinnmilben , Woll- und Schmierläuse , Mehltaupilze

Nützlingseinsatz: Gegen Woll- oder Schmierläuse kann der Australische Marienkäfer (Cryptolaemus montrouzeri) eingesetzt werden. Diese nicht heimische Art, aber auch den Siebenpunkt Marienkäfer kann man bei Nützlingsproduzenten bestellen.

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